Behandlungen

Gynäkologie - Dysplasie/ Kolposkopie

Informationen zur Untersuchung bei Dysplasie

Der Gebärmutterhals

 

Die Gebärmutter besteht aus dem Gebärmutterkörper (Corpus uteri) und dem in die Scheide ragenden Gebärmutterhals (Cervix uteri, kurz Zervix), welcher die Scheide mit dem Gebärmutterkörper verbindet. Die Zervix wiederum wird in den von der Scheide aus sichtbaren Bereich, der als Portio oder äußeren Muttermund bezeichnet wird, und den inneren Bereich, den Gebärmutterhals- oder Zervikalkanal, unterteilt.  Hier treffen Zelltypen verschiedener Herkunft zusammen: die Portio ist, wie auch die Scheide, von Plattenepithel überzogen, der Zervikalkanal ist mit Zylinderepithel ausgekleidet, das Drüsenzellen enthält.

 

Dieser sehr empfindliche  Bereich, in dem Plattenepithel und Zylinderepithel aufeinandertreffen, wird als Transformations- oder Übergangszonebezeichnet. In diesem Bereich finden zahlreiche Zellreifungs- und so genannte Differenzierungsvorgänge statt, welche diese Grenzzone anfällig für gutartige, wie auch bösartige Veränderungen machen. Gebärmutterhalskarzinome und ihre Vorstufen entstehen in diesem Bereich.

 

Ausgelöst werden diese durch eine Infektion mit bestimmten Typen von Humanen Papillomviren (HPV), den Hochrisiko-HPV-Typen (high risk HPV). Humane Papillomviren werden über Geschlechtsverkehr übertragen und können besonders an dieser empfindlichen Stelle, aber auch an anderen Haut- und Schleimhautarealen, in Zellen eindringen und dort ihre krebsauslösende (kanzerogene) Wirkung entfalten und Zellveränderungen bis hin zu Karzinomen hervorrufen.

 

Meistens bestehen hierbei zunächst keine oder nur unspezifische Symptome wie Schmerzen, Brennen, Juckreiz oder Kontaktblutungen. Die Zellveränderungen sind in der Regel nicht mit dem bloßen Auge erkennbar. Über einen bestimmten Abstrich, den PAP-Abstrich am Gebärmutterhals, können sie jedoch nachgewiesen werden.

Gynäkologische Krebsfrüherkennung
 

Gynäkologische Krebsfrüherkennung

 

Im Rahmen der gynäkologischen Krebsfrüherkennungs- umgangssprachlich auch Vorsorgeuntersuchung genannt, wird bei Frauen jeweils ein Zellabstrich vom Muttermund und aus dem Gebärmutterhalskanal entnommen, um Veränderungen in diesem Bereich frühzeitig zu erkennen. 

 

Frauen im Alter zwischen 20 und 35 Jahren bekommen eine jährliche zytologische Untersuchung, Frauen ab dem Alter von 35 Jahren bekommen alle drei Jahre eine Kombinationsuntersuchung – bestehend aus einem Test auf genitale Infektionen mit Humanen Papillomviren (HPV-Test) und einer zytologischen Untersuchung (PAP-Abstrich).

 

Nach dem Termin beim Frauenarzt mit Abnahme des Abstrichs werden Sie informiert, wenn Auffälligkeiten bestehen sollten.

 

Allerdings kann man nicht immer nach Erhalt des Abstrich-Ergebnisses entscheiden, welche weiteren Maßnahmen getroffen werden sollten. Deshalb muss in manchen Fällen eine weiterführende Diagnostik erfolgen.

 

Kolposkopie

Die Kolposkopie umfasst die Inspektion der Scheide und des sichtbaren Teils des Gebärmutterhalses, des Muttermundes (Portio) sowie des äußeren Genitale und gilt als Goldstandard zur Abklärung auffälliger Ergebnisse bei der Früherkennungsuntersuchung (zytologischer Befunde und / oder HPV-Infektionen).

 

Mit einem speziellen Lupeninstrument, dem Kolposkop, kann die Frauenärztin oder der Frauenarzt die Scheide und den Gebärmutterhals sowie die Vulva in verschiedenen Vergrößerungen betrachten und dreidimensional beurteilen. Um Auffälligkeiten zu erkennen wird zunächst verdünnte Essigsäure und anschließend ggf. Jodlösung auf das zu untersuchende Gebiet aufgetragen: verändertes Gewebe reflektiert mehr Licht und erscheint daher weiß, während normales Gewebe annähernd unverändert bleibt. Je schneller dieser Effekt auftritt und je intensiver er ist, desto wahrscheinlicher ist es, dass eine Veränderung vorliegt, die einer weitergehenden Untersuchung bedarf.

 

Dies wäre zum Beispiel eine Knipsbiopsie: hier wird mit einer kleinen Zange eine oder mehrere Gewebeproben von den verdächtigen Arealen am Gebärmutterhals genommen.

 

Die Gewebeprobe wird anschließend zur histologischen Untersuchung in ein Labor gebracht und dort begutachtet. Ziel ist es, die vermeintlichen Zellveränderungen näher zu bestimmen und den weiteren Behandlungsplan festzulegen. Wird eine Gewebeveränderung (Dysplasie) festgestellt, wird diese je nach Schweregrad in eine CIN 1 bis CIN 3 eingeteilt. CIN steht für „zervikale intraepitheliale Neoplasie“, also Zell- bzw. Gewebeveränderungen im Bereich des Gebärmutterhalses.

 

Die Wahrscheinlichkeit dafür, dass sich diese Veränderungen von alleine zurückbilden, ist umso größer, je geringgradiger die Zellveränderungen ausfallen. Bei einer CIN 1 ist dies also sehr viel wahrscheinlicher, als bei einer CIN 2 oder gar einer CIN 3.  Dennoch kann langfristig aus einer leichten Zellveränderung (einer CIN 1) eine mittelschwere (CIN 2) bis schwere Gewebeveränderungen (CIN 3) entstehen.

 

In einem Teil der Fälle kann also zunächst einmal abgewartet und kurzfristig kontrolliert oder antientzündlich therapiert werden. Manchmal sind aber auch ein weiteres Vorgehen und eine operative Therapie, wie zum Beispiel eine Lasertherapie oder eine Konisation (kegelförmiges Ausschneiden des Gebärmutterhalses) notwendig.

 

Sollte bei dieser Untersuchung ein Zervixkarzinom (Gebärmutterhalskrebs) festgestellt werden, sollte die  Vorstellung in einem onkologischen Zentrum einer Frauenklinik zur weiteren Behandlungsplanung erfolgen.

 

Schutzmöglichkeiten vor einer HPV-Infektion und Dysplasie

Neben einer dauerhaften sexuellen Enthaltsamkeit oder lebenslangen monogamen Beziehung mit einem HPV-negativen Partner(in) ist es vor allem die HPV-Impfung, die wirksam vor einer Infektion mit HPV und damit auch vor Dysplasien sowie vor Genitalwarzen schützen kann.

 

Zusätzlich wirkt sich auch der Verzicht auf Rauchen und eine gesunde Lebensweise positiv aus. Dadurch wird das Immunsystem gestärkt und eine mögliche Infektion mit HPV kann schneller von alleine ausheilen.

 

Weitere Erkrankungen der Vagina und Vulva

Auch im Bereich der Vagina und der Vulva (äußeres Genital) können Zellveränderungen entstehen. Diese sind ebenfalls oft HPV-assoziiert und über eine Kolposkopie beurteilbar.

Weitere Erkrankungen, bei denen eine Kolposkopie zur weiteren Abklärung durchgeführt wird:

 

  • Kondylome (Feigwarzen):
    eine weitere durch Humane Papillomviren verursachte Erkrankung. Auslöser sind hier so genannte Niedrigrisiko-HPV-Typen (low risk HPV). Die Warzen sind oft im Bereich der Schamlippen, aber auch in der Analregion oder in der Vagina lokalisiert. Zwar sind diese Hautanhängsel gutartig, aber häufig juckend und unangenehm und sie bringen oft eine große psychische Belastung mit sich. Die Therapie richtet sich hier nach dem Ausmaß und der Lokalisation und reicht von der lokalen Anwendung einer Creme oder Tinktur bis hin zu einer Laservaporisation.
  • Lichen sclerosus et atrophicus:
    eine chronische, entzündliche Autoimmunerkrankung der Haut, vorwiegend im Anal- und Genitalbereich. Durch das körpereigene Immunsystem kommt es zu einer Entzündungsreaktion, welche sich durch (chronischen) Juckreiz oder Brennen an den betroffenen Hautarealen bemerkbar macht. Typisch ist zwar ein schubartiger Verlauf, die Häufigkeit der Schübe sowie die Ausprägungen der damit einhergehenden Veränderungen der Haut sind jedoch unterschiedlich. Sie reichen von Rötungen, typischen weißlichen Hautveränderungen (wie Hyperkeratose und Sklerose), Einrissen und Wunden über Vernarbungen bis hin zu Gewebe-Rückbildungen der Vulva und Verengung des Scheideneingangs.

    Eine frühzeitige Diagnose und Therapie sowie Verlaufsbeobachtungen sind wichtig, denn nicht zuletzt ist bei dieser Erkrankung auch das Krebsrisiko im betroffenen Bereich erhöht.

  • Lichen ruber mucosae:
    ebenfalls eine entzündliche Hauterkrankung, bei welcher die juckenden und häufig auch schmerzhaften Veränderungen nicht nur im Genitalbereich, sondern auch im Mundbereich vorkommen können.

Ihre Expertinnen auf dem Gebiet der Kolposkopie sind Frau Franziska Burkhardt und Frau Doctor-medic Diana Stefanescu. Sie verfügen beide über langjährige Erfahrung auf diesem Gebiet an einem universitären Zentrum. Die Untersuchung wird in unseren mit modernster Technik ausgestatteten Praxisräumen durchgeführt.

 

In allen diesen Fällen ist unsere mit modernster Technik ausgestattete Kolposkopie-Sprechstunde Ihr richtiger Ansprechpartner. Die Untersuchung wird in unseren Praxisräumen durchgeführt. Sie benötigen keine spezielle Vorbereitung, wenn Sie zu einem Termin in unserer Kolposkopie-Sprechstunde kommen, von großem Vorteil ist jedoch die Untersuchung außerhalb der Periodenblutung.

 

Die Gewebeprobeentnahme kann in den meisten Fällen schmerzfrei ohne Betäubung durchgeführt werden. Aber auch der Einsatz von lokalen Betäubungsmitteln ist möglich. Nach einer Gewebeentnahme kann eine leichte Blutung auftreten. Nachdem wir das Ergebnis der feingeweblichen Untersuchung (in der Regel nach ein bis zwei Wochen) erhalten haben, besprechen wir dieses ausführlich mit Ihnen und empfehlen Ihnen weitere Schritte, sollten diese notwendig sein.

 

 

Diese Sprechstunde kann momentan aus personaltechnischen Gründen NICHT angeboten werden. Wir bitten, die Unannehmlichkeiten zu entschuldigen! Ihr Praxis-Team

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