Behandlungen

Kinderwunsch - Diagnostik

Zyklusbeobachtung bei ausbleibender Schwangerschaft

Klinische Untersuchung: 

Zu einer ersten Einschätzung der möglichen Ursachen der ungewollten Kinderlosigkeit werden wir bei Ihnen eine gynäkologische Untersuchung durchführen. In diesem Rahmen sollte auch die Krebsfrüherkennung aktualisiert werden, falls dies nicht bereits erfolgt ist.


Zyklusmonitoring: 

Wichtig in der Diagnostik ist auch, Ihren Zyklus zu beobachten, um einschätzen zu können, ob ein Eisprung stattfindet. Dies lässt sich durch regelmäßiges Messen der Basaltemperatur (Temperatur am Morgen vor dem Aufstehen) oder durch Urintests, die das luteinisierende Hormon (LH) erkennen, durchführen.


Blutentnahme: 

Auch Blutuntersuchungen gehören zur Diagnostik dazu. Hierbei wird insbesondere überprüft, ob die Hormonproduktion im Gleichgewicht ist. Falls ein regelmäßiger Zyklus vorhanden ist, sind diese Untersuchungen in den meisten Fällen normal. Bei unregelmäßigem Zyklus können die Werte eher mal auffällig sein. Die Blutentnahme wird in verschiedenen Phasen des Zyklus durchgeführt, da die Hormonspiegel natürlicherweise im Laufe des Zyklus schwanken. 


Folgende Hormone und Hormonstörungen haben Einfluss auf die Fruchtbarkeit:

  • Eine Schilddrüsenüber- oder -unterfunktion kann den Eisprung verhindern
  • Das Östradiol dient der Reifung der Eizelle
  • Zu hohe Prolaktinwerte können die Reifung der Eizelle hemmen
  • Bei erhöhten Werte der Androgene Testosteron und DHEA-S kann ebenfalls die Eizellreifung eingeschränkt sein
  • Mit Hilfe des luteinisierenden Hormons kann der Eisprung bestimmt werden
  • Die Eierstocksreserve, also ob noch genügend Eizellen im Eierstock heranreifen, kann über das follikelstimulierende Hormon (FSH) und das Anti-Müller-Hormon (AMH) eingeschätzt werden
  • Mit Hilfe des in der zweiten Zyklushälfte gemessenen Progesterons kann beurteilt werden, ob die Eizellreifung erfolgt ist und ein Eisprung stattgefunden hat.


Ultraschall: 

Als zusätzlicher Baustein in der Diagnostik ist ein Ultraschall insbesondere der inneren Geschlechtsorgane sinnvoll. Hier wird die Gebärmutter dargestellt und beurteilt ob Besonderheiten wie beispielsweise ein Septum, Polypen oder Myome (gutartige Muskelknoten) zu erkennen sind. Auch die Eierstöcke können in den meisten Fällen eingesehen und die Aktivität der Eierstöcke eingeschätzt werden. Außerdem können Zysten oder andere Raumforderungen im Bereich der Eierstöcke ausgeschlossen werden. Bei Bedarf gibt es darüber hinaus auch noch spezielle Ultraschalluntersuchungen wie die Kontrastmittelsonografie, welche aber nur in Ausnahmefällen notwendig ist.


Hyteroskopie (Gebärmutterspiegelung) und Laparoskopie (Bauchspiegelung): Sind beide Eileiter nicht durch durchgängig ist eine Befruchtung auf natürlichem Wege nicht möglich. Ggfs. kann eine Bauch- und Gebärmutterspiegelung sinnvoll sein. Dabei wird einerseits die Gebärmutterhöhle mit einer Kameraoptik von unten über die Scheide inspiziert. 


Andererseits können über eine Bauchspiegelung die inneren Geschlechtsorgane genau beurteilt werden. Dazu benötigt man ein bis vier wenige Zentimeter große Einstichstellen im Bereich des Bauchs. Anschließend können Arbeitsinstrumente und eine Kamera in den mit Gas aufgeblähten Bauchraum eingebracht werden. 


Um die Durchgängigkeit der Eileiter zu beurteilen wird nun von unten in die Gebärmutterhöhle unter Druck eine blau gefärbte Flüssigkeit eingebracht. Sieht der Operateur diese Flüssigkeit dann über die Eileiter in den Bauchraum austreten, ist der Beweis der Durchgängigkeit erbracht. 


Zusätzlich können aber auch um die inneren Geschlechtsorgane auf Besonderheiten wie beispielweise Myome untersucht werden. Dieser Eingriff muss in Vollnarkose in einer Klinik durchgeführt werden. In der Mehrzahl der Fälle können Sie hier aber am gleichen Tag wieder nach Hause gehen.


Genetische Untersuchung: 

Nicht selten sind auch genetische Besonderheiten oder Erkrankungen des Paars Ursachen für eine ungewollte Kinderlosigkeit oder wiederholte Fehlgeburten. Deshalb kann es sinnvoll sein, eine humangenetische Beratung durchführen zu lassen und/ oder eine Testung Ihres Erbguts zu veranlassen. Dies kann über eine Blutentnahme erfolgen.


Nicht alle diese Untersuchungen sind Kassenleistung.


Untersuchung des Partners: 

Ganz wichtig ist auch, dass sich Ihr Partner in diesem Zuge ebenfalls beim Urologen oder Andrologen vorstellt, sich beraten und untersuchen lassen. Dies betrifft nicht nur die Erhebung einer genauen Krankengeschichte, möglicher äußererer Faktoren auf die Qualität des Samens, eine körperliche Untersuchung, sondern auch eine Untersuchung der Spermien selbst. Dies wird als sogenanntes Spermiogramm bezeichnet. Auch eine genetische Untersuchung Ihres Partners kann sinnvoll sein.

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